Mehr als 5000 Männer, Frauen und Kinder in Bochumer Menschenkette

Mehr als 5000 Menschen, das steht jetzt nach einer Bilanz des Versammlungsleiters fest, sind am Sonntag, 3. März, dem Aufruf der Wohlfahrtsverbände in Bochum und Herne gefolgt und haben mit einer Menschenkette die Ratshäuser der beiden Städte verbunden. Auch die beiden Oberbürgermeister Thomas Eiskirch aus Bochum und Frank Dudda aus Herne (beide SPD) hatten sich um 15 Uhr auf der Stadtgrenze Bochum/Herne in die Menschenkette eingereiht und setzten unter dem Motto "Seite an Seite für Demokratie und Menschlichkeit" ein Zeichen für Solidarität, Offenheit und Toleranz.

Die beiden Caritasdirektoren Alexander Mauer und Dominik Spanke waren begeistert von der Resonanz: "Es war eine fantastische Veranstaltung, eine tolle Vielfalt, ein buntes Miteinander. Bewegend zum Beispiel das Gespräch mit einer Seniorin, die als Kind den Nationalsozialismus miterlebt hat und sagte ,Das wollen wir nie wieder haben. Genau das haben wir mit der Menschenkette sehr eindrucksvoll auf die Straße gebracht.`"

"Natürlich nehmen wir auch an der Menschenkette teil, denn bei uns haben rechtsextreme Tendenzen keinen Platz. Bochum gehört allen Menschen, die hier leben. Wir akzeptieren nicht, dass Bürgerinnen und Bürger, dass Familien, dass sogar Kinder Angst davor haben müssen, von hier vertrieben zu werden", sagte Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch.

Dr. Frank Dudda ergänzte: "Wir stehen im Ruhrgebiet für Solidarität, Offenheit und Toleranz. Ich freue mich, dass so viele Menschen mit ihrer Teilnahme an der Menschenkette ein klares Zeichen für eine starke und wehrhafte Demokratie setzen."

In dem Aufruf der Wohlfahrtsverbände zur Menschenkette hieß es zuvor: "Die menschverachtenden Pläne von AfD und weiteren rechtsradikalen Kreisen, Millionen von in Deutschland lebenden Menschen zu vertreiben, haben uns gesellschaftlich tief bewegt - und wären obendrein eine Katastrophe für die Träger der Freien Wohlfahrtspflege. So viele unserer Kolleginnen und Kollegen, die tagtäglich für Menschen in Notsituationen da sind, haben einen Migrationshintergrund. Sie alle wären betroffen, könnte sich durchsetzen, was die politisch extreme Rechte plant. Das können wir nicht stehen lassen - und stehen auf für Demokratie, Menschlichkeit und die Menschen, die an unserer Seite stehen und Menschen zur Seite stehen, die auf ihre Hilfe angewiesen sind - ob in der Kita oder im Seniorenzentrum."

Bochums OB Thomas Eiskirch fasste daher zusammen: "Mich sorgen die aktuellen Entwicklungen sehr. Sie beschädigen die Grundfesten der demokratischen Ordnung, sie gefährden die soziale und die wirtschaftliche Substanz in Deutschland - sie erschüttern unsere Demokratie und bedrohen unsere Freiheit. Wir haben wieder deutlich gemacht: Alle Menschen, die aktuell gemeinsam auf die Straßen gehen, um Farbe zu bekennen für Demokratie und Menschenwürde, senden ein klares Signal der Solidarität - und gegen die Spaltung. Sie senden ein klares ‚Nein‘ gegen diese rechtsextremen Umtriebe. Nie wieder ist jetzt!"